Ich liebe Jumping-Pictures. Es ist unglaublich wie witzig ein solches Bild aussehen kann, wenn genau im richtigen Moment abgedrückt wird. Ich habe Stunden damit verbracht Jumping-Pictures von anderen zu machen, da ich immer den richtigen Moment verpasst hatte. Und natürlich habe ich auch schon viel Zeit auf der anderen Seite der Kamera verbracht, weil der Fotograf oder die Fotografin den Moment nicht im Griff hatte. Und dann hat mir wieder einmal das iPhone mein Leben erleichtert, als ich merkte, dass es automatisch eine Fotoserie gibt, wenn man den Knopf länger gedrückt halt. Und unter diesen Fotos gibt es immer eins, dass passt.
Nun wusste ich also wie man die Bilder schiesst und ich musste nur noch die richtigen Destinationen dafür finden.
Es ist nicht etwas was man planen kann. Es ist ein Gefühl, das einem plötzlich überkommt und dann weiss man, jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um hochzuspringen und ein Jumping-Picture zu schiessen.
Hier sind meine top 5 Destinationen für Jumping-Pictures:
Machu Picchu, Cusco
Macchu Picchu ist wohl DIE Attraktion in Südamerika. Ich war schon seit vier Monaten im Norden von Peru und war eigentlich bereit dazu ein neues Land zu entdecken. Aber dann beschloss ich doch noch nach Cusco zu reisen, um Machu Picchu zu besuchen. Wer weiss ob ich sonst wieder einmal die Chance dazu gehabt hätte.
In Cusco wurde mir schnell klar, dass hinter Machu Picchu eine riesige Maschinerie steckt und alles im Umkreis von 200 Km darauf ausgerichtet ist, so viele Leute wie möglich dort hin zu bringen. Und natürlich muss man auch ordentlich dafür bezahlen.
Um Machu Picchu bei Sonnenaufgang zu erleben, wurde mir von meiner Tour geraten, um 4 Uhr morgens aufzustehen und beim Tor anzustehen, welches um 5 Uhr öffnet. Sobald es aufging, stürmten Hunderte von Menschen auf den Berg, einige in Bussen, andere zu Fuß. Als ich oben ankam, hatte ich meine Gruppe verloren und damit die Chance auf eine Führung durch die Ruinen.
Ich beschloss, Machu Picchu auf eigene Faust zu erkunden und wanderte an einen Punkt hoch mit Aussicht über die Gegend.
Die ersten 15 Minuten waren magisch. Es hatte kaum Leute, und die Sonne war gerade erst aufgegangen. Für einen Moment stand die Welt still und ich war überwältigt von dem, was ich sah.
Und dann machte ich ein Jumping-Picture. Nur wenige Minuten, bevor die Menschenmenge den Ort überflutete und es sich anfühlte wie am Times Square in New York.
Cotopaxi, Ecuador
Cotopaxi ist ein aktiver Vulkan in Ecuador, welcher zuletzt im August 2015 ausbrach. Als ich einige Monate früher dort war wurde mir viel über die Bedrohung durch den Vulkan für die Region erzählt. Rund 300,000 Menschen wären bei einem grossen Ausbruch massiv betroffen und die Folgen wären bis im 50 Km entfernten Quito spürbar.
Das Secret Garden Hostel Cotopaxi war eine ausgezeichnete Wahl für die Unterkunft. Das gleichnamige Hostel in Quito arrangiert täglich Shuttles, was die Anfahrt wesentlich erleichtert. Es ist einer dieser Orte, wo das Hostel selbst schon zur Attraktion zählt. Das Gebäude im Landhausstil ist schön und bietet verschiedene Arten von Zimmern, je nach Bedürfnis. Aufgrund der abgelegenen Lage ist es ein All-inclusive Hostel und man isst gemeinsam. Beim Tee am Nachmittag werden die Pläne für den nächsten Tag besprochen. Unsere waren ganz einfach: Wir sassen im Jacuzzi, tranken eine Flasche Wein und genossen den Blick auf den Cotopaxi. Später unternahmen wir einen kurzen Spaziergang durch die Gegend. Es war der perfekte Entspannungstag nach monatelangem intensivem Reisen.
Und dann machte ich ein Jumping-Picture. Einfach weil es so witzig aussah mit dem Poncho.
Punta Union Pass, Peru
Die Huaraz Region in Peru hat eine Menge Wanderungen zur Auswahl. Ich liebe Wanderungen in abgelegener Natur und wollte unbedingt einen Treck machen, welcher ein paar Tage dauern würde. Zusammen mit meinen neuen Freunden aus Huanchaco beschloss ich den Santa Cruz treck zu machen.
Diese viertägige Tour ist ideal für Leute, die sich noch an die Höhe gewöhnen müssen. Wir verbrachten die erste Nacht auf 3800 Metern und tranken viel Coca-Tee. Das ist das lokale Rezept gegen Höhenkrankheit. Der zweite Tag war der härteste, denn an diesem Tag erreicht man den Pass. Was als leichter Spaziergang begann, wurde bald zur Folter. Der Weg führt durch eine atemberaubende Landschaft, aber leider steil bergauf. Ich war nicht sicher, wie mein Körper auf die Höhe reagieren würde und bewegte mich daher sehr langsam. Ich hatte jedoch keine grösseren Probleme und als ich schließlich nach drei Stunden den Punta Union Pass auf 4750 Metern erreichte, hatte ich noch genügend Energie, um meine Freude mit einem Jumping-Picture auszudrücken.
Salar de Uyuni, Bolivien
Ursprünglich hatte ich nicht vor die weltberühmte Satzwüste, Salar de Uyuni in Bolivien, zu besuchen. Ich hatte mindestens tausend Perspektivbilder auf Facebook gesehen. Die waren alle grossartig aber ich hatte das Gefühl, als wäre ich selbst praktisch schon dort gewesen. Ich war davon überzeugt, dass die eigene Erfahrung mir nicht mehr geben könnte, als die regelmässigen Fotos auf meinem Facebook-Feed.
Aber ich hatte mich getäuscht.
Da ich gerade in La Paz war ging ich trotzdem nach Uyuni und merkte schnell, dass einem nichts auf Salar de Uyuni vorbereiten kann. Es ist eine unendliche Salzwüste und egal wo man hinschaut, man will fotografieren was man sieht. Und das Motiv dazu ist auch perfekt. Der klar-blaue Himmel im Kontrast zum weissen Salz erscheint fast unwirklich und man kann einfach nicht genug davon kriegen, was die Natur dort zu bieten hat. Und das ist erst der Anfang. Bei der dreitägigen Tour sieht man blaue, grüne und rote Lagunen mit rosa Flamingos, heiße Quellen, Geysire und vieles mehr.
Die ganze Erfahrung war so unglaublich, dass ich ein Jumping-Picture machen musste.
Lençois Maranhenses Nationalpark, Brasilien
Die Planung für die Brasilienreise mit meiner Schwester war simpel: Wir recherchierten ein wenig und wählten dann die Destinationen basierend auf den Fotos aus. Lençois Maranhenses im Norden Brasiliens landete auf unserer Liste und wir realisierten erst später, dass Brasilien RIESIG ist und wir viel reisen würden. Wir flogen von Rio de Janeiro nach São Luís, wo wir die Nacht verbrachten. Am nächsten Tag wurden wir von einem Shuttle abgeholt, der uns in den einige Stunden entfernten Nationalpark brachte.
Wenn man Lençois Maranhenses auf Google eingibt, erscheinen Bilder von der weiten Wüstenlandschaft mit hohen Sanddünen und saisonalen Regenwasserseen.
Ja genau saisonale Regenwasserseen und das ist der Teil, den wir verpasst hatten. Wir waren im Januar dort und das ist die Trockenzeit.
Es hatte kaum Lagunen und wir befanden uns vorwiegend in einer Wüste. Ich fand es gleichwohl atemberaubend, da es mein erstes Mal in einer Sandwüste war. Und dann sprang ich hoch und machte ein Jumping-Picture.
Mega coole bricht! Hammer fotos!?
Danke Rahel!