Meine drei Lieblingsdestinationen von 2016 im Countdown – 2. Platz: Salar de Uyuni, Bolivien

Salar de Uyuni

2016 war ein tolles Jahr, vollgepackt mit Abenteuern. Ende 2015 kündigte ich meine Stelle um zu reisen und das ohne Rückflug und ohne Verpflichtungen. Fest stand lediglich, dass ich am 2. Januar 2016 mit meiner Schwester nach Rio de Janeiro fliegen würde und dass wir dann gemeinsam drei Wochen durch Brasilien reisen. Ich wusste aber nicht ob ich danach nachhause fliegen, oder alleine weiterreisen würde.

Natürlich ging ich nach drei Wochen nicht nachhause und erlebte stattdessen die Zeit meines Lebens. Ich besuchte Brasilien, Peru und Bolivien und ging zum dritten Mal zurück nach Zentralamerika um Panama, Costa Rica und Nicaragua zu bereisen.

Es war eine wahnsinnig befreiende Erfahrung keine Pläne zu haben und Tag für Tag zu leben. Die meiste Zeit verbrachte ich an unterschiedlichen Stränden Lateinamerikas um Surfen zu lernen. Manchmal hatte ich genug vom Strandleben und ging in die Berge zum Wandern oder unternahm eine Tour durch atemberaubende Landschaften. Städte mag ich nicht besonders aber die grösseren, populären lies ich natürlich nicht aus.

Manchmal blieb ich nur eine Nacht und manchmal blieb ich zwei Monate.

Manchmal suchte ich das Abenteuer und manchmal den Alltag.

Mich kümmerte nur der Moment und ich lies mich von meinem Bauchgefühl leiten, ob ich weiterreiste oder blieb.

Und nach zehn Monaten hatte ich genug. Nie hätte ich gedacht, dass mir die Lust am Reisen vor dem Geld ausgehen würde aber so war es. Ich war in Nicaragua und spürte ganz klar, dass die Zeit gekommen war, um nachhause zu gehen. Die Anzeichen waren klar: Ich hatte keine Freude mehr an neuen Destinationen, hatte die Nächte in Schlafsälen satt und trank zum Sonnenuntergang lieber alleine ein Bier als mich mit anderen Backpackern zu unterhalten. Es war an der Zeit ein Ticket zu kaufen und heim zu kehren. Und dann ging ich zurück in die Schweiz.

Seit meiner Rückkehr werde ich immer wieder gefragt, was denn so mein schönstes Erlebnis oder mein Lieblingsort war. Es ist schwierig aus dieser riesigen Palette an unterschiedlichen Erfahrungen, sich für etwas zu entscheiden. Ich habe es jetzt aber trotzdem getan und präsentiere euch den Countdown meiner drei Lieblingsdestinationen von 2016.

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2. Platz: Salar de Uyuni, Bolivien

Salar de Uyuni

 

Das Einzige, was ich in Bezug auf meine Reisepläne sicher wusste, war, dass ich nicht nach Bolivien gehen würde.

Ich hatte Gutes über Bolivien gehört, aber ich hatte einfach nicht das Gefühl, dass es ein Land für mich ist. Zu kalt, nur Berge und kein Meer. Außerdem, warum sollte ich Salar de Uyuni besuchen wollen, ein Ort, von dem ich schon Hunderte von Perspektivbildern gesehen hatte? Dieser Ort ist eiskalt, gefährlich und hoch gelegen. Nichts für mich!

Ich hielt monatelang an dieser Überzeugung fest. Selbst als ich in Peru war, war ich sicher, dass ich nicht weiter südlich reisen würde. Aber dann landete ich in Cusco und Bolivien war ganz plötzlich nicht mehr weit weg. Jeder, den ich traf, kam entweder von dort oder war auf dem Weg dorthin. Und dann hörte ich die überzeugende Information, die alles veränderte: Mir wurde erzählt, dass ich bei der dreitägigen Tour nicht nur die Salzwüste sondern auch Lagunen und rosa Flamingos sehen würde. Ja ROSA Flamingos.

Und plötzlich wollte ich unbedingt dorthin und konnte es kaum erwarten.

Es wurde schon eine Menge über die Salar die Uyuni Touren gesagt und geschrieben. Im Grossen und Ganzen lässt es sich so zusammenfassen: Entweder wird es die schlechteste oder die beste Erfahrung deiner Reise sein. Und das Reiseunternehmen ist dabei entscheidend. Meine Kollegen und ich haben eine Menge recherchiert, um das Ideale für uns zu finden, aber es war unmöglich. Keine Firma hat nur gute Bewertungen und die schlechten Kommentare sind bei allen vernichtend. Zusätzlich merkten wir, dass nicht nur das Unternehmen sondern auch der Fahrer und Führer entscheidend ist. Die meisten negativen Erfahrungen wurden durch schlechte und unfreundliche Fahrer verursacht. Uns blieb somit keine andere Wahl, als einfach eins zu wählen. Und zum Glück hatten wir uns richtig entschieden.

Wir machten die Tour mit Sol de Mañana und der Fahrer hiess Jaimen.

Leider bringen diese Informationen anderen Interessenten wahrscheinlich sehr wenig. Verschiedene Touren werden bei kleiner Auslastung zusammengelegt und am Ende ist man vielleicht mit einer ganz anderen Firma unterwegs, als mit der, die man gebucht hat. Meine Empfehlung wäre somit, sich im Vorfeld zu informieren und sich für eine Firma zu entscheiden, die professionell und seriös daherkommt. Alles andere ist schlecht planbar.

 

Die Salar de Uyuni Tour

Diese Tour erfordert keine besondere Vorbereitung, ausser in zwei Bereichen: Die Temperatur und die Höhe. Wir waren Anfang September auf der Salar de Uyuni tour und das ist das Ende der kältesten Jahreszeit. Ich hatte einige wärmere Kleidung bei mir, brauchte aber noch mehr. Daher kaufte ich in La Paz noch Handschuhe und einen Pullover aus Alpaka. Auf die Höhe war ich auch nicht schlecht vorbereitet. Ich war schon seit einigen Wochen auf rund 3000 Metern und fühlte mich gut.

Wir reisten mit dem Nachtbus von La Paz nach Uyuni und begannen die Tour am nächsten Morgen. Ausgangs- und Endpunkt dieser dreitägigen Tour war Uyuni.

Tag 1 der Salar de Uyuni Tour:

Nach rund einer Stunde Fahrt erreicht man die Salzwüste, wo man an zwei Orten hält. Der erste Stopp ist bei einem Restaurant aus Salz wo man zu Mittag isst. Der zweite Halt ist an der Isla del Pescado, einem Hügel mit Kakteen.

Die Salzwüste ist mit nichts vergleichbar, was ich jemals gesehen habe. Das weisse Salz steht in perfektem Kontrast zum blauen Himmel und weit und breit sieht man nichts anderes. Egal wo man hinschaut, man will diese unwirkliche Umgebung einfach fotografieren. Die Fahrer wissen das und lassen einem reichlich Zeit dazu. Sie haben sogar Tipps, wie das mit den Perspektivbildern am besten klappt.

Wir verbrachten die Nacht in einem gemütlichen Gästehaus und es gab sogar eine Heizung im Essbereich. Es war auf jeden Fall viel schöner und wärmer, als ich erwartet hatte.

 

Salar de Uyuni
Salar de Uyuni

Salar de Uyuni

 

Tag 2 der Salar de Uyuni Tour:

An diesem Tag haben wir die Lagunen und die rosa Flamingos gesehen. Die Natur und die Landschaft unterscheiden sich komplett von derjenigen vom Vortag Es ist, als würden diese beiden Umgebungen nicht zusammengehören. Die Tour führt vorbei an Hügeln und Ebenen und plötzlich erscheint eine Lagune mit kristallklarem Wasser und rosa Flamingos. Ich hätte stundenlang dort bleiben können. Natürlich wusste ich nicht, dass das erst der Anfang war. Weiter gings und schon bald erreichten wir den nächsten See für die Mittagspause. Dieser war genauso atemberaubend wie der erste und die Flamingos waren noch zahlreicher. Am Nachmittag besuchten wir den Arbol de Piedra. Dieser Stein hat die Form eines Baumes mit einem dünnen Stamm. Diese besondere Form ist durch den starken Wind, welcher den Sandstein erodiert hat, entstanden. Der Tag endete mit der Laguna Colorado, einer roten Lagune. Es ist kaum zu glauben, dass diese kräftige Farbe auf natürliche Art und Weise entsteht.

Die zweite Nacht war die kältere, aber ich war vorbereitet. Ich trug insgesamt neun verschiedene Kleidungsstücke und bedeckte mich mit einem Schlafsack und zwei Wolldecken. Ich musste bald feststellen, dass ich es übertrieben hatte. Ich wachte mitten in der Nacht auf und hatte einen fürchterlichen Schweissausbruch. Und leider konnte ich dann auch nicht wieder einschlafen.

 

Salar de Uyuni

Salar de Uyuni

Salar de Uyuni

Salar de Uyuni

 

Tag 3 der Salar de Uyuni Tour:

Wir machten uns noch bei Nacht und Nebel auf den Weg und erreichten die Geysire und die sprudelnde Schwefelpools kurz nach Sonnenaufgang. Da nichts abgesperrt ist, können sich die Besucher frei um die dampfend heißen Teiche bewegen. Das Zusammenspiel von Licht und Dampf erzeugt eine mystische Atmosphäre. Immer wieder verschwinden die Leute hinter dem Dampf und tauchen dann wieder auf. Nach einer halben Stunde mussten wir dieses Spektakel verlassen und gingen weiter zur Laguna Verde, einer grünen Lagune. Es war leider nicht die richtige Jahreszeit und das Grün war nicht ganz so ausgeprägt, wie es hätte sein können. Nichtsdestotrotz fanden wir es einmal mehr toll.

Die Tour endete mit den heißen Quellen. Auf diesen Moment hatten wir alle sehnlichst gewartet. In den Unterkünften hatte es zwar Duschen, aber wir entschieden uns dann wegen der Kälte doch dagegen. Und nun konnten wir endlich ein heisses Bad nehmen und dabei noch die Aussicht geniessen. Einfach herrlich. Nach einem kurzen Stopp zum Mittagessen kehrten wir nach Uyuni zurück.

 

Salar de Uyuni

Salar de Uyuni

Salar de Uyuni

 

Salar die Uyuni unterscheidet sich stark von den anderen Orten auf der Liste meiner Lieblingsdestinationen von 2016. Ich hätte nicht länger bleiben wollen und ich möchte wahrscheinlich auch nicht dorthin zurückkehren. Aber diese drei Tage waren perfekt. Was die Natur dort auf kleinstem Raum zu bieten hat, ist absolut überwältigend und einzigartig. Salzflächen, Lagunen, Flamingos, Geysire, heiße Quellen und seltsam geformte Steine. ​​Und das alles innerhalb von wenigen Tagen. Es war ein unglaubliches Naturerlebnis und einfach nur wunderschön. Wir hatten den perfekten Fahrer und Guide, der uns professionell begleitete und informierte.

Was ich in diesen drei Tagen gesehen habe, war ein einmaliges Erlebnis und hebt sich von den anderen Destinationen ab. Deswegen belegt Salar de Uyuni den 2. Platz auf der Liste meiner drei Lieblingsdestinationen von 2016.