Wir lieben Medellin! Diese wundervolle Stadt, die vor 15 Jahren noch die gefährlichste der Welt war, ist wahrscheinlich die faszinierendste, in der wir jemals waren. Ehemalige Schauplätze der Kriminalität sind mit Bibliotheken und Parkanlagen aufgewertet worden und die innovativen öffentlichen Verkehrsmittel sind der ganze Stolz der Bevölkerung. Niemand wagt es, in der Metro Kratzer oder Schmierereien zu hinterlassen. Wir konnten uns sorglos in der Stadt bewegen und fühlten und rundum wohl.
Hier sind unsere top fünf Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in und um Medellin:
1. Bei der Free Walking Tour mehr über die Stadt und ihre Geschichte erfahren
Free Walking Tours ist ein gängiges Konzept und man findet sie in fast allen grösseren Städten. Meistens muss man sich online anmelden und wird bei einer zweistündigen Tour von einem Guide durch die Stadt geführt. Am Ende bezahlt jeder so viel wie es ihm wert ist. Wir nahmen in Medellin an einer wirklich empfehlenswerten Free Walking Tour (m.realcitytours.com) teil und haben so mehr über die Geschichte Kolumbiens erfahren. Neben den Hauptsehenswürdigkeiten wurden wir auch an Orte mitgenommen, die viele Kolumbianer lieber nicht zeigen würden. Zum Beispiel führte die Tour an einem Park vorbei, wo sich Randständige treffen und den Tag verbringen. Gerade die einfachen Leute sind aber sehr stolz darauf, dass wir Gringos ihre Stadt besuchen und uns nun hierhin trauen. Diese Tour gehört zu unseren Highlights, da es dem Guide gelang das Schicksal dieser Stadt authentisch und berührend darzustellen.
2. Bei einem Fussballspiel die Energie der Kolumbianer spüren
Das wahre Feuer der Kolumbianer spürt man am besten bei einem Fussballspiel. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und machten uns zu sechst auf den Weg.
Als wir in den Trikots der Lokalmatadoren im Stadion für den Cup Halbfinal DIM – Tolima ankamen, wurden wir von den Locals warm empfangen. DIM ist die Mannschaft der einfachen Leute, und dass wir Gringos diese Mannschaft unterstützen, hat viele Einheimische gerührt. Wir mussten unzählige Male für Fotos posieren und wurden nach dem Match in eine Beiz im Stadtteil San Xavier eingeladen, um zu feiern. Als wir dort aus den Taxis stiegen, wurde gejubelt und wir wurden dazu eingeladen, Unmengen an Agua Ardiente zu trinken.
3. In Gondeln über die Stadt schweben
Viele Städte in Lateinamerika sind in hügligen Gebieten gebaut und einige Stadtviertel sind dadurch schlecht erschlossen. Meistens sind es auch die ärmeren Bevölkerungsgruppen, welche dort wohnen und das Gefälle zwischen arm und reich wird immer grösser. In Medellin (und übrigens auch in anderen Städten wie La Paz in Bolivien) wurden Gondelbahnen gebaut, welche die Leute direkt von der Metro Station in die Armenviertel an den Hängen führen. Zudem wurde an einem Ort auch eine Rolltreppe durch ein benachteiligtes Viertel gebaut, damit die Bevölkerung sich schneller bewegen kann. Mit diesen Aktionen zeigt Medellin den Menschen, dass man auch an sie denkt. Wir aus der Schweiz, wo es ja unzählige Gondelbahnen gibt, fanden die Idee Gondeln in der Stadt einzusetzen sehr innovativ und spannend und genossen natürlich den grandiosen Ausblick von der Gondel über die Stadt. Leider musste ich wegen meiner Höhenangst ein wenig auf die Zähne beissen aber das war es mir wert.
4. In Guatapé auf die einmalige Landschaft hinunterschauen
Von Medellín aus haben wir auch einen Ausflug nach Guatapé gemacht. Die Landschaft dort sollte die Titelseite vom Lonely Planet zieren! Seen und Hügel, soweit das Auge reicht. Und mittendrin ein riesiger Fels namens Piedra del Peñol, den man auf über 650 Stufen erklimmen kann. Auch hier musste ich kurz meine Höhenangst überwinden und die Aussicht war es Wert! Das Dorf Guatapé sollte man unbedingt auch besuchen. Hier kann man durch enge Strassen mit bunte Häusern schlendern oder in einem der vielen Restaurants am See Essen.
5. Sich bei einer Partynacht die Füsse wund tanzen
Medellin gilt als DIE Partystadt Kolumbiens. Viele der Hostels sind vollgestopft mit Backpackern, welche schon seit Wochen in Medellin verweilen und einfach nicht weiterziehen können. Diese führen dann ein Leben zwischen Party, Kater und Freiwilligenarbeit. Unseren Vorstellungen entspricht das nicht mehr so ganz aber ich habe mir dann doch mal eine Partynacht gegönnt. Es war ganz ok aber mir fehlte das lateinamerikanische Flair, da die Party mit einer in der Schweiz austauschbar gewesen wäre. Diese Erfahrung ist aber keinesfalls als repräsentativ zu bewerten und ich bin sicher, dass richtige Party Tiger in Medellin voll auf ihre kosten kommen.
Sehr schöner Artikel 🙂 Will auch unbedingt mal nach Kolumbien. Ich habe dieses Jahr eine Free Walking Tour in Lissabon gemacht und war auch total begeistert. Fand das besser als jede andere Tour, die ich bisher gemacht habe und will nichts anderes mehr machen 🙂
Liebe Grüße
Vany
Hallo Vany! Ja ich kann das gut nachvollziehen! Bis jetzt hatte ich nur positive Erlebnisse mit Free Walking Tour. Viel spass noch auf deinen weiteren Reisen!