Auf meinen Reisen werde ich oft nach Reisetipps gefragt. Viele Backpacker interessieren sich aber nicht nur für die Orte, sondern auch wie man am einfachsten von A nach B gelangt. Aus diesem Grund versuche ich für gewisse Strecken Schritt für Schritt-Ratgeber einzubauen. Hier zum Beispiel erfährst du unter anderem, wie man mit dem Bus von Cali nach Quito gelangt und wie viel Zeit dafür nötig ist.
Cali
Auf dem Weg nach Ecuador machten wir in Cali halt. Das war aber auf keinen Fall nur aus Bequemlichkeit, sondern weil Cali DIE Salsa Hauptstadt der Welt ist. Und tatsächlich, in dieser nicht sehr schönen und auch recht gefährlichen Stadt dreht sich alles nur ums Tanzen. Die Tage verbrachten wir im Hostel El Viajero Cali, wo man Salsa Privat- oder Gruppenunterricht nehmen kann. Am Abend gehen alle gemeinsam mit Hostelangestellten in die heissen Salsaclubs. Wow! Was für Tänzer! Natürlich kann man dort das üben, was man am Tag gelernt hat. Aber es macht auch Spass, wenn man einfach den Einheimischen zuschaut. Es wird einem eine regelrechte Tanzshow geboten, die so einzigartig ist.
Während unserem Aufenthalt in Cali war auch noch der Fussball Cupfinal DIM – Cali. Wir schauten ihn in einer Bar, da es auf den Strassen zu gefährlich war. Obwohl Cali gewann, hinterliessen die Feiern auf den Strassen drei Tote, neun Verletzte durch Schüsse sowie zahlreiche Verletzte durch Messerstiche und Autounfälle. Cali ist weder die sicherste noch die schönste Stadt Kolumbiens, trotzdem hinterlässt sie ein absolut positives Gefühl und ein Herz, das im Salsatakt schlägt.
Von Cali nach Quito mit dem Bus
Nun war es aber an der Zeit nach Ecuador, meinem Geburtsland, weiterzureisen. Bis nach Ipiales, wo die Grenze ist, dauerte es einen ganzen Tag im Bus. Es war schon lange dunkel als wir endlich am Busterminal ankamen und wir waren froh, dass das Hotel Metropol nur einige Meter entfernt war. Obwohl es äusserst unsympathisch und kalt ist, würde ich es gleichwohl empfehlen. Ich finde es immer besser, wenn man im Dunkeln nicht noch weit gehen muss, um eine Unterkunft zu finden. Zudem war der Preis, 8 Dollar für ein Doppelzimmer, ganz ok. Am Morgen fuhren wir kurz zu einer Kirche, Las Lajas Sanctuary, der einzigen Sehenswürdigkeit von Ipiales. Diese Kirche ist wirklich einzigartig und man bereut es nicht, wenn man diesen Abstecher noch schnell macht, wenn man von Cali nach Quito unterwegs ist. Die Überquerung der Grenze war unkompliziert und schnell und bis auf einen manipulierten Taschenrechner beim Geldwechseln lief alles reibungslos.
Auf der ecuadorianischen Seite fahren Busse direkt bis nach Quito. Wir haben uns keine grossen Gedanken gemacht und stiegen dort ein, wo am intensivsten um uns gekämpft wurde. Mit dieser Taktik sind wir übrigens noch nie falsch gefahren. Nur in diesem Fall hielt der Bus an jeder Ecke und es dauerte sieben Stunden bis wir endlich in Quito am Ziel waren. Es kann sein, dass es auch noch direktere Verbindungen gibt. Mir gefallen aber solche Busfahrten eigentlich, da man so für kurze Zeit ins wahre Leben Lateinamerikas eintaucht.
Die Reise nach Ecuador war eine Spezielle für uns, da wir in den Achtzigerjahren drei Jahre dort gelebt hatten. Nun waren wir nach fast dreissig Jahren zurück und waren gespannt, dieses Land neu kennenzulernen.